Wir öffnen Horizonte für die Kinder- und Jugendarbeit
ORANGE in der Isolation
ORANGE in der Isolation
05.05.2020 | Rubrik: Elternarbeit | 2 Minuten Lesezeit | Autor: Nadine Hartmann

Wegen Corona sind in dieser Zeit alle tollen Kinder- und Jugendangebote gestrichen und neue digitale Formate versuchen diese Zeit zu überbrücken. Wo bleibt da «ORANGE LEBEN»? Und wo bleibt der Grundsatz «Eltern haben in der geistlichen Entwicklung den grössten Einfluss auf ihre Kinder»? Bedenken wir dies in der jetzigen Situation überhaupt?

Ich bin Fan von der Denkweise ORANGE LEBEN. Sie fordert mich in meiner täglichen Arbeit als Angestellte von Young Generation und meiner 2. Stelle als Kinder- und Jugendarbeiterin der Chrischona Beinwil am See immer wieder heraus. So offenbart sich mir manchmal mehr und manchmal weniger davon. Aber sollte es nicht viel mehr so sein, dass wir jetzt erst recht die Eltern in ihrer Verantwortung für die geistliche Entwicklung ihres Kindes unterstützen sollten? Genau diese Unterstützung durften wir in unseren 1. Kidsdays@Home den Eltern ganz unverhofft anbieten.

Unsere Kirche hat sich entschieden, in der Corona-Zeit kein eigenes Kinder- und Jugendprogramm für den Sonntag anzubieten, sondern auf die bestehenden tollen Angebote hinzuweisen. Zudem merkte ich, dass die Eltern in den ersten Wochen Zeit brauchten, ihren Alltag neu zu gestalten. Deshalb habe ich mich bewusst mit Angeboten zurückgehalten. Wie viele andere Kirchen hätten wir in den Frühlingsferien eine Kinderwoche durchgeführt. Kurzerhand entschied ich mich, nach einer Alternative umzuschauen. Nach einer kurzen Umfrage bei den Eltern, ob ihnen ein vereinfachtes Kinder- und Teenieprogramm in den Ferien dienlich ist und wir positive Rückmeldungen bekamen, ging es an die Planung. Mit dem spontan zusammengestellten Team flowte es von Anfang an und so konnten wir 2 Wochen vor der Durchführung die Anmeldung aufschalten.

Hier eine kurze Erklärung zu unseren Kidsdays@Home: Das Ziel war, dass die Teilnehmer die Identität einer geheimen Bibelperson herausfinden mussten. Immer um 13.00 Uhr erhielten sie ein kurzes Auftragsvideo mit einer Challenge. So mussten sie z.B. ein Boot aus Material von zu Hause basteln und es auf einem Gewässer fotografieren oder wir lernten sie das Morsen, bei der sie eine Nachricht entschlüsseln und uns eine Morsenachricht schreiben mussten. Uns war wichtig, dass sie für die Challenges kein zusätzliches Material kaufen mussten, sondern die Dinge von zu Hause verwendeten. Sobald sie diese gelöst hatten und uns ein Beweisfoto sandten, durften sie eine Frage zur Identität der geheimen Person stellen. Mit den Beweisfotos machten wir jeden Abend eine Bildergalerie. So konnten sie die Meisterwerke ihrer Mitteilnehmer anschauen. Am Sonntag führten wir dann ein Familiengottesdienst, natürlich am Bildschirm, zu der geheimen Person durch.

Meine Aufgabe in dieser Woche war die Kommunikation mit den Teilnehmern. Ich erhielt die tollen Fotos und die dazugehörigen Geschichten, wie die Fotos entstanden. Die Challenges wurden richtiggehende Familienprojekte. Besonders die Frage zur geheimen Person hat die Familien beschäftigt und viele Diskussionen ausgelöst. Man las zusammen die Geschichten der Bibelpersonen nach und diskutierte am Familientisch darüber. So erhielt ich jeweils sehr klug überlegte Fragen, damit sie die Identität der geheimen Person enttarnen konnten.

Die Familien setzten sich in dieser Woche ganz natürlich mit der Bibel auseinander. Man erzählte sich gegenseitig, welche Facts man zur Bibelperson kannte. Eltern konnten ihr Wissen ganz natürlich weitergeben ohne dass das Gefühl auftauchte, nun eine künstlich eingefügte Familienandacht halten zu müssen. Nebenbei haben sich auch kirchenferne Familie angemeldet, die sich in dieser Woche mit der Bibel und dem Glauben auseinandergesetzt haben. Es entstanden tolle Gespräche.

All diese Aspekte waren mir in der kurzfristigen Planung gar nicht bewusst und offenbarten sich mir erst während dieser Woche. Nun frage ich mich natürlich, wie kann man weitere solche Projekt, in denen diese natürliche Familiendynamik entstehen kann, angestossen werden? Und dies nicht nur in dieser Corona Zeit, sondern auch danach. Ich weiss es noch nicht. Doch hoffe ich, dass «ORANGE LEBEN» sich mal wieder bei mir so überraschend offenbart.

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Nadine Hartmann

Bereich Teenie

Nadine ist verheiratet und lebt in Beinwil am See. Sie ist Sozialpädagogin und arbeitet zum einem im Team Young Generation mit Schwerpunkt Teenagerarbeit mit und zum anderen als Kinder- und Jugendarbeiterin in der Fabrik Chile Beinwil am See. Sie liebt es die Entwicklung eines Kindes zu beobachten, besonders die ihrer „Gottikinder".
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