Folgende 5 Werte sollten in der Young Generation Arbeit unverhandelbar und unveränderlich sein:
- Leiter auf eine gemeinsame Strategie ausrichten
- Die Botschaft zuspitzen
- Alle Eltern einbeziehen
- Gemeinde wirksam werden lassen
- Die Chance, Einfluss zu nehmen
In diesem zweiten Teil soll es nun um konkrete Vorschläge gehen, wie man das Modell ändern kann, damit die oben genannten Werte nicht verloren gehen. Was kannst du im kommenden Jahr verändern, damit diese 5 Prinzipien in deinem Dienst fruchtbar werden?
Leiter auf eine gemeinsame Strategie ausrichten
Im Bereich der Leiterschaft bedeutet das vielleicht, dass du eure Vision schärfen und deinem Team neu vermitteln musst. Es gibt im Young Generation Bereich stetige Wechsel. Sind noch alle (Haupt-) Leiter und Leiterinnen mit euren Zielen vertraut und darauf ausgerichtet? Vielleicht fehlt es auch generell an der ganzheitlichen Strategie und du brauchst einen Aktionsplan, um zum Beispiel die Familienarbeit zu Entwickeln. Vielleicht wäre es auch dran, dein Stellenprofil zu überarbeiten? Ist es rund um das formuliert, was dir wirklich wichtig ist, was deine Werte sind? Wenn du klar weisst und formulieren kannst, wofür du angestellt bist, ist es für deine Leiterinnen und Leiter auch einfacher, dir zu folgen.
Die Botschaft zuspitzen
Der Inhalt der Botschaft, dass wir im Bild von Gott geschaffen sind und dass Jesus für uns starb, um uns zu erlösen und in dieses Bild zu verwandeln, ändert sich nicht. Das wollen wir jedes Jahr vermitteln. Aber vielleicht musst du, was du letztes Jahr gesagt hast, dieses Jahr etwas anders ausdrücken. Vielleicht solltest du euer Curriculum überdenken. Habt ihr einen Lehrplan, der über alle Generationen hinweg eine rote Linie zieht? Eine gute Grundlage, um das zu tun, sind die Kernwahrheiten, die wir als Team Young Generation in den vergangen zwei Jahren erarbeitet haben. Du kannst auch unser Curriculum nutzen, wenn es euch dient. Vielleicht entdeckst du eine neue Methodik oder Material, um die Botschaft zuzuspitzen. Beziehe Nachwuchsleiterinnen und Nachwuchsleiter mit ein, welche die endlose Wahrheit auf eine andere, neue Art und Weise vermitteln als du und schule sie. Vielleicht willst du auch neu darauf achten, die biblische Botschaft so zu vermitteln, dass Eltern von Kindern ausserhalb deiner Kirche dir vertrauen, indem was ihr ihren Kindern lehrt. Frag dich bei jeder Verkündigung: Was ist die heutige Kernaussage? Was soll bleiben?
Alle Eltern einbeziehen
Eine effektive und bewährte Art, mit Eltern in Kontakt zu kommen, sind gemeinsame Mahlzeiten. Plane doch im kommenden Semester einige Mittagessen nach dem Gottesdienst ein, um die Eltern deiner Kirche einzubeziehen und Nähe und Vertrauen zu schaffen. Vielleicht ist es der Zeitpunkt, wo du einen gemeinsamen Elternchat einrichtest, um in Zukunft alle Eltern direkt mit den wichtigsten Terminen und Infos zu versorgen. Oder überlege dir mit deinem Team, wie du dieses Jahr die Eltern deiner Kids und Jugendlichen ehren kannst. Gibt es ein spezielles Geschenk, dass ihr ihnen geben könnt oder eine Aktion, die sie in ihrer Elternrolle bestärkt? Mach dieses Jahr zu einem Jahr der Ermutigung für alle Eltern. Zeige ihnen, dass Gott nicht perfekte Familien will, sondern gebrochene, reale Menschen braucht, die seine grosse Geschichte von Vergebung und Wiederheerstellung leben. Wie könnt ihr die Familien und Eltern erreichen, die kaum noch in eure Gottesdienste kommen? Gibt es Erwachsene aus eurer Kirche, die mit diesen Familien ausserhalb eurer Programme in Kontakt bleiben können? Gib doch 10-15% deiner Zeit dieses Jahr in Projekte, die Eltern helfen, den Glauben an Jesus mit ihren Kindern und Teenies im Alltag zu leben.
Gemeinde wirksam werden lassen
Gewinnende Gemeinschaft entsteht nicht einfach so. Sie steht und fällt mit guten (Kleingruppen-) Leiterinnen und Leitern. Überlege dir, was du ihnen in den kommenden Sitzungen mitgeben willst. Vielleicht schaut ihr euch anhand der Phasenkarten die verschiedenen Lebensphasen an, in denen sich die Kinder, Teenies und Jugendlichen befinden. So könnt ihr die Eigenschaften der jeweiligen Altersgruppe besser verstehen und überlegt, was das mit dem Zusammensein bedeutet. Gibt es etwas, was ihr an den Räumlichkeiten verändern wollt, damit sich eure Teenies wohler fühlen? Wie könnt ihr noch empathischer und besser auf «wilde» Kinder eingehen? Manchmal braucht es auch Input von aussen. Überlege dir, an welche Schulung, Konferenz, Weiterbildung du mit deinem Team dieses Jahr gehen willst. Trage dir die KIFO, Newleaders oder andere Möglichkeiten in deiner Agenda fix ein und ermutige deine Leiter und Leiterinnen mitzukommen.
Die Chance, Einfluss zu nehmen
Je früher Kinder und Teenies in der Kirche mithelfen dürfen, desto eher bleiben sie langfristig im Glauben oder in der Kirche. Darum überlege dir doch, wo es bei euch Möglichkeiten gibt, wo Kinder und Teenies ein Praktikum machen dürfen, in einen Arbeitsbereich reinschnuppern können oder auch regelmässig mithelfen. Mach dir dazu eine Liste von Möglichkeiten zum Mitarbeiten. Wie kannst du diese Liste den Kids und Teenagern kreativ rüberbringen? Bereits Kinder können schon etwas beitragen. Kürzlich kam eine 10-Jährige auf mich zu und sagte, sie wolle in der Kinderhüte mithelfen. Und nach dem vergangenen Gottesdienst bei uns haben die Kinder vom Kidstreff einige Erwachsene mit Schoggi Herzen und ermutigenden Bibelversen überrascht. Genau hier fängt Jüngerschaft an. Vielleicht könnt ihr eure Kinder- und Teenies auch dafür gewinnen, etwas Gutes für die Nachbarschaft zu tun im Sinne von «Love your Neighbour». Ihr könntet den Familien Anregungen geben für einen Einsatz in ihrem Quartier oder auf dem Parkplatz eurer Gemeinde zusammen eine Aktion für die Nachbarn eurer Kirche planen, wie z. B. Car-Washing. Zeigt den Kindern und Teenies, dass sie einen Unterschied im Leben anderer Menschen machen können.
Diese fünf zeitlosen Werte helfen uns, den Fokus zu behalten, wenn wir unser nächstes Jahr, Semester oder Lager planen. Wir schaffen Vertrauen bei den Eltern und bei den Kindern, Teenies und Jugendlichen, wenn wir immer wieder neue Wege finden, diese Prinzipien umzusetzen. Was willst du dieses Jahr ändern, damit deine Arbeit langfristig Frucht bringt? Denn wenn du etwas aufbaust, das bleiben soll, musst du verändern, was du aufgebaut hast.
Tobias Bendig
Bereich Kirche+Familie