Nach dem Aufstehen, Shoppen wärmen, Frühstück essen, Windeln wechseln, Kleider anziehen, Brotbrösmeli putzen kommt zuerst mal die Frage nach dem Morgenprogramm und anschliessend die nach dem Mittagsmenü. Nach dem Mittagessen kochen, essen, abräumen, abwaschen, Kind 1 ins Bett bringen, für Kind 2 eine Mittagspausenbeschäftigung suchen, kurz ausruhen, steht schon beinahe wieder das Zvieri an. Schnell noch nach draussen gehen, bevors dunkel wird und das Nachtessen bereit machen. Was soll ich nun wieder auftischen? Nach dem Nachtessen abräumen, wieder Brösmeli putzen, Küche aufräumen, Abwaschmaschine starten geht’s Richtung aufräumen der Spielsachen, Kinder pischele, Zähne putzen und ins Bett bringen. Uff… nun ists auch schon wieder halb 9 und wir Eltern platschen müde aufs Sofa.
Kein Wunder also, dass man nicht immer ‚vom Ende her denkt‘ – was ist das Wichtigste das mein Kind am Ende des Tages oder mit 18 Jahren gelernt haben sollte?
Ist es die gesunde Ernährung, wenn möglich zuckerfrei? Möglichst viele Freundschaften und Spielkollegen? Viel frische Luft und Bewegung? Eine gute Schulbildung, damit es mal einen rechten Beruf lernen und auf eigenen Füssen stehen kann?
Alles wichtige Sachen, finde ich. Aber das Allerwichtigste was mein Kind mitbekommen sollte ist doch: Gott liebt dich, er hat dich wunderbar geschaffen und er möchte eine Beziehung zu dir haben.
Wenn mein Kind sein Herz für Gott öffnet und mit ihm und für ihn lebt, dann kommt es doch eigentlich nicht darauf an ob es Zimmermann oder Schreiner lernt, ob es täglich einen Apfel oder eine Banane isst, ob es joggen oder Velofahren geht. Ich wünsche mir, dass ich meinem Kind Gott lieb machen kann. Gott kämpft um sein Herz und ich darf ihm dabei helfen. Und zum Glück bin ich da nicht alleine. Denn es gibt noch einige andere Leute, die da mithelfen. Zum Beispiel mein Mann, die Grosseltern, Gotti & Götti, Verwandte, Kindermitarbeiter, Kinderbücher, Lieder etc.
Aber da ich mehr Zeit mit meinen Kleinkindern verbringe als alle anderen, habe ich hier auch eine grosse Aufgabe. Die Kinder werden von mir am meisten beeinflusst. Durch meine Worte, mein Verhalten und meine Taten. Das ist herausfordernd, denn ich bin ja leider nicht ein perfektes Vorbild. So lernen sie von mir auch die schlechten Wörter und beobachten mein Verhalten auch, wenn es nicht Vorzeigecharakter hat. Ich bin herausgefordert, mich im Griff zu haben aber auch Fehler einzugestehen und um Verzeihung zu bitten oder meinen Kindern erklären, dass dies nun nicht so gut war von mir.
Die Kinder dürfen ja von uns Erwachsenen auch lernen, dass wir nicht alles im Griff und für jedes Problem eine Lösung haben. Wir kennen aber jemanden, der uns gerne dabei hilft. Wir sind von Gott abhängig und können es nicht alleine. Das ist etwas, was meine Kinder gerne lernen dürfen. Mama kann nicht alles, Papa kann nicht alles, aber Gott kann alles. Gott kann man um Hilfe bitten, wenn man selber nicht weiterkommt.
Ich möchte auch bewusste Rituale einbauen in unseren Alltag, die es ‚normal‘ machen mit Gott zu leben, so wie das Essen und Schlafen zum Alltag dazu gehören. So wird es für sie ganz natürlich, dass man mit Gott eine Beziehung haben kann. Für unsere Kinder ist es normal, dass wir beten oder singen und wir Gott so danke sagen, dass er uns versorgt.
Meine Kinder hören sehr gerne Musik und Tanzen dazu. Es gibt verschiedene tolle Kindermusik und am schönsten ist es, wenn meine Kinder ‚Halleluja‘ oder ‚Jesus liebt au mich‘ und dergleichen mitsingen.
Manchmal ist es auch umgekehrt und die Kinder haben die guten Ideen und sind Türöffner und Motivatoren um Hoffnung in die Welt zu bringen. Mit ihrer fröhlichen und offenen Art können sie Menschen zum Schmunzeln und zum Plaudern bringen. Mein Sohn wollte auch schon unbedingt in den Kaffitreff gehen in unserem Dorf, weil es da Süssigkeiten gibt, und so konnten wir den eher älteren Leuten eine Freude machen durch unseren Besuch. Wir haben auch schon miteinander Hühner ‚eingefangen‘ welche einer alten Frau durch den Zaun geflüchtet sind, nachdem ich am Morgen gebetet habe, dass wir ein Licht sein wollen. Und da mein Sohn vor Weihnachten gerne Geschenke bastelte kam mir die Idee, er könnte doch seinem Doktor auch eines basteln. Wie alle Pflegepersonen, freut sich dieser, wenn dieser Viruszirkus endlich aufhört. So hat er etwas gebastelt und wir haben ihm das ‚Päckli‘ vor die Arztpraxis gelegt. Er hat sich sehr darüber gefreut wir freuten uns, dass wir jemandem damit eine Freude bereiten konnten.
Wenn ich mir ab und zu bewusst mache, was das Wichtigste ist, was meine Kinder mitbekommen sollen für ihr Leben, dann motiviert mich das, Gutes zu tun und ein Vorbild zu sein. Es ist ein Abenteuer mit Gott und meiner Familie. Er bereichert unseren Alltag und lässt uns für mehr als nur für uns selber leben. Ich wünsche mir, dass der Glaube für unsere Kinder auch noch ein Abenteuer ist, wenn sie Teenager werden und wenn sie später auf eigenen Beinen stehen. Dass sie dann eine starke und natürliche Beziehung zu unserem Gott haben und für ihn Vollgas geben.
Karin Burgherr
Bereich Kinder