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So sind Kinder in der Kirche zu Hause
So sind Kinder in der Kirche zu Hause
06.12.2024 | Rubrik: Preteens | 2.5 Minuten Lesezeit | Autor: Karin Burgherr

Kinder möchten Teil der Kirche sein. Sie möchten mitgestalten und mithelfen. Dann wird es für sie zu einem Zuhause. Das Team vom Lüchtturm - Kinder- und Jugendarbeit der Viva Kirche Romanshorn – erlebt, dass sie für Kinder ein solches Zuhause sind. Das war nicht immer so. Eine kleine Reportage.

Vor einiger Zeit standen sie vor der Herausforderung, dass sie am Sonntagmorgen zu wenig Leitende hatten. Viele Personen hatten aufgehört, da sie nicht den ganzen Morgen dem Kinderprogramm widmen wollten. Das Leiterteam vom Lüchtturm verfolgte aber neu genau diese Strategie. Leitende sollten den ganzen Morgen bei den Kindern bleiben, damit Beziehungen entstehen und wachsen können.

Zum Schutz des Leiterteams, welches übrig blieb, beschlossen sie, an einigen Sonntagen das ‚Kinderprogramm‘ ausfallen zu lassen. Dieser Schritt fiel ihnen gar nicht leicht, da viele Kinder gerne ihre Programme besuchten. Es kamen sogar Kinder ohne Eltern am Sonntagmorgen in den Lüchtturm. Aber – so dachten sie – würden durch diesen Hilfeschrei die Erwachsenen vielleicht merken, dass beim Kinderprogramm akuter Leitermangel herrscht. Der Hilfeschrei wurde gehört, aber anders als erwartet. Es waren nämlich Kinder, die sich als Helfer anboten, damit das Kinderprogramm nicht ausfallen muss. So wurden sie zu Minileitern und der Sonntagmorgen war gerettet.

Ein neues Kapitel für den Lüchtturm

Das Team mit Ruth Maag hat daraufhin eine erste Minileiter-Sitzung einberufen. Dort wurden Ideen gesammelt, wo und wie die Kinder mithelfen könnten. So haben die Kinder begonnen, Bastelideen zu suchen und für die Spielstrasse vorzubereiten. Oder sie wurden beim Check-in eingeteilt, um Bändeli abzugeben. Andere durften bei der Technik oder beim Geschichten erzählen mithelfen. Beim Eltern-Kafi durften die Kinder Kaffee servieren und die einen haben zu Hause Kuchen gebacken.

Die Kinder sind zwischen 8 und 13 Jahren alt, erhalten ein eigenes Mitarbeiter-T-Shirt mit Namen drauf und werden aktiv von Ruth begleitet. Sie helfen im Schnitt so alle zwei Wochen im Lüchtturm mit. Die Daten macht Ruth mit den Eltern ab. Für ein halbes Jahr sind die Kinder dann immer am selben Ort eingeteilt. So wissen sie auch, was es zu tun gibt. Die Minileiter-Sitzungen zwei Mal im Jahr bei Ruth zu Hause haben verschiedene Elemente. Es gibt etwas zu Essen, die Kinder werden eingeteilt in ihre Jöblis, es gibt einen Theorie-Teil zum Thema Leiter und Zeit für Spiele, weil es ja immer noch Kinder sind.

Ruth wurde für das Begleiten der Minileiter freigesetzt. So hat sie Zeit, um ein Kind auch mal bei sich zu Hause zu besuchen, es besser kennenzulernen und ihm dort Nötiges für seinen Minileiter-Job zu erklären. Zum Beispiel, was man beachten muss, wenn man eine PowerPoint-Präsentation von einem Lobpreis-Lied macht. Welcher Hintergrund passt, wie gross soll die Schrift sein, wann muss man tippen, damit man gut mitsingen kann. Sie ist auch daran interessiert, dass die Kinder im Glauben wachsen und nicht einfach einen Job machen. Deshalb ist es ihr auch wichtig, dass die Minileiter beim Gebetsstart und beim Feedback am Schluss dabei sind. Die Minileiter und Minileiterinnen können erfahren, dass Gott sie gebrauchen kann, dass sie begabt sind, dass Gott auch bei den Vorbereitungen hilft. Bei Herausforderungen trägt er durch und Fehler machen ist okay.

Ruth hat gespürt, dass die Kinder ihren Platz in der Kirche suchen und aktiv etwas beitragen möchten. Sie traut es den Kindern zu, dass sie das auch können. Interessant ist auch, dass wenn ein Kind mal als Minileiter begonnen hat, es dann nicht nach einem halben Jahr keine Lust mehr hat und aufhört. Nein, Ruth erzählt: „Die Kinder sind dann voll dabei und immer motiviert. Weil sie eben ernst genommen und gut begleitet werden. Die Gemeinde wird so zu ihrem zweiten Zuhause.“

Wo in eurer Gemeinde sind die Kinder, die gerne aktiv mitgestalten möchten? Hast du sie auch schon entdeckt?

Praxistipp: Ideen für Minileiter-Jobs

  • Gebet am Sonntagmorgen
  • Check-in / Check-out oder Begrüssung
  • Spielstrasse: Spiel vorbereiten & anleiten, Basteln vorbereiten & anleiten
  • Lobpreis: Technik, Singen, Bewegungen vorzeigen
  • Plenum: Theater mitspielen, Gruppen betreuen bei Spielen, Geschichte mit erzählen
  • Kleingruppe: zu zweit eine Gruppe führen
  • Aufräumen und Feedback-Runde
  • Eltern-Kafi: Kaffee bringen, etwas backen (Eltern und Leiter hier austauschen und sich sehen)
  • im Kleinkinderprogramm: mit Kleinkindern spielen, basteln vorbereiten, Geschichten erzählen, tanzen, singen, Spiel vorbereiten
  • im Generationen – GD mitmachen: Singen, Bewegungen vorzeigen, moderieren, beim Apéro helfen
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Karin Burgherr

Bereich Kinder

Karin ist verheiratet, lebt im Aargau und ist Mutter von vier Kindern. Sie liebt es zu beobachten, wenn Kinder Glaubens- und Entwicklungs-Schritte machen. Mit Leidenschaft investiert sie sich in den Bereich Kinder bei Young Generation.
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